Im Fluss / 2010
Installation im Galerieraum weltecho und Interventionen im Stadtraum von Chemnitz, D, 2010
Videoprojektion, Schlauchboot, Paddel, 9 Fotodisplays, 2 x 9 handbeschriebene Bettlaken, Stickerei
Stadt ausrichten, internationales Kunstprojekt in der Galerie weltecho und im Stadtraum Chemnitz / Public Space
www.stadt-einbeausrichten.de


Installation im Galerieraum weltecho und Interventionen im Stadtraum von Chemnitz, 2010
Videoprojektion, Schlauchboot und Paddel, 9 Fotodisplays, 2 x 9 handbeschriebenen Bettlaken, Stickerei
Texte: Sartre, Cage, Brandt, Tucholsky, Fallaci u.a.

Das dreiteilige Projekt Im Fluss führt uns auf eine Reise durch die Stadt Chemnitz, von den sichtbaren und unsichtbaren Spuren der Vergangenheit bis in die visionären Zonen der Zukunft. Dieser Weg setzt sich zusammen aus Zitaten, Bildern und Bewegungen, hinterfragt die aktuelle Bedeutung der historischen Substanz von Chemnitz und führt wortwörtlich in den Fluss.
Während der Industrialisierung war Chemnitz eine der reichsten deutschen Städte. Der zweite Weltkrieg zerstört die urbane Substanz und auch die Träume. Nach dem Wiederaufbau und der Umbennung in „Karl-Marx-Stadt“ suchten die Stadt und ihre Menschen nach einer neuen Identität. In den 1980er Jahren wurde die Stadt zum Ort der künstlerischer Subkultur in der DDR.
Teil1: Die Videodokumentation einer mehrstündigen Performance, eine Reise zu Fuß und im Schlauchboot von Süd nach Nord in der Chemnitz durch die Stadt, widerspiegelt einen vielschichtigen Querschnitt der urbanen Substanz. Die einstige Lebensader der Stadt fließt zwar immer noch teilweise im Betonkorsett, ist heute aber wieder überall freigelegt, nachdem sie jahrelang eingetunnelt war. Die Expedition im Fluss wird zu einem komplexen Geflecht aus Erinnerungsräumen, aktuellen Stadtlandschaften und Rinnsalen in die Zukunft.
Teil 2: Sozusagen als aktuelle Antwort auf Ernst Ludwig Kirchners Bild „Chemnitzer Fabriken“ (1926) und seine Stadtansicht aus der Blütezeit von Chemnitz stehen die 9 Displays mit den fotografischen Impressionen einer Spurensuche im Chemnitz der letzten hundert Jahre nach Wirtschaftskrisen, Kriegen und politischen Systemwechseln.
Teil 3: Der dritte Teil kommentiert die Atmosphäre und Ausrichtung der Stadt mit poetischen Sätzen und passenden Zitaten. Die Texte, auf weißen Stoff geschrieben, tauchen unangekündigt im Stadtraum von Chemnitz auf und stellen dem lokalen Kontext globale Aussagen gegenüber. Wie lange die an Wäscheleinen hängenden Botschaften das Stadtbild prägen, hängt von Chemnitz und seinen Bewohnern ab.


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